Kategorie: Allgemein

  • Poeten unter sich

    Poeten unter sich

    Wir sitzen nur hier,
    zeichnen und denken.
    als wären wir wir,
    unsre Sorgen ertränken,
    auf billigem Schreibpapier.

    Mit Hilfe von Sirup und Wasser,
    das lauwarme
    es schmeckte viel krasser
    Das reine, das klare.
    Unsere Zeilen wurden zunehmend blasser.

    Schon bald war es aus,
    die Klugheit verließ uns.
    Sie verschwand mit Gebraus.
    ohne unseren Zutuns.
    Ohne einen Abschiedsschmaus.

    von Ida 🙂

  • Wenn ein Junge dir sagt, er liebt dich.

    Wenn ein Junge dir sagt, er liebt dich.

    Wenn ein Junge dir sagt er liebt dich, wird es das erste Mal sein, dass du dies hörst. Es ist spät und er ist nicht mal da, um es dir persönlich zu sagen, doch natürlich wirst du lächeln. Weil er so klingt, als würde er es meinen, weil du ihm glaubst. Weil kein Junge jemals diese Worte zu dir sagte.

    Er wird sich erinnern an die Zeit, in der du ihm sagtest wie sicher du dich in seinen starken Armen fühltest und dass er dich niemals loslassen solle.

    Wenn ein junge dir sagt er liebt dich, wirst du Musik hören. Die Stimmen deiner verflossenen Liebhaber tanzen in deinem Kopf und die Achterbahn in deinem Bauch wartet immer noch au die letzte Fahrt.

    Das wird der Moment sein, wo du lernst, dass wenn ein Junge sagt „Ich liebe dich.“, er meint „Ich bin bereit unbeständig mit dir zu sein.“

    Dieser Junge wird dir sagen, er liebt dich, nicht lange nachdem er dich schon wieder versetzt hat. Geduld ist etwas woran du arbeiten wirst, aber nein, nicht für ihn.

    Wenn er dich fragen wird, ob du ihn auch liebst, wirst du erstarren und in seinen schönen Augen versinken. Du wist beobachten, wie die Worte dir in den Schoß fallen und schon auf der Zunge liegen.

    Wenn ein Junge dir sagt er liebt dich, nur um zu verstummen, nicht wollend, dass di in seinen Augen die Wahrheit liest. Verliebe dich nicht in den hellsten Mond an einem schwarzen, sternlosen Himmel.

    Er meinte nicht auch nur ein einziges Wort.
    Er ist bloß ein Junge, erinnerst du dich?
    Er ist bloß ein weiterer Junge.

  • Nachruf

    Nachruf

    Ich kann es sehen,
    dort, wo wir am Wasser stehen,
    standen, um aufs Meer hinauszublicken,
    des Andren Sorgen aufzuflicken.

    Schweigen, auf das die Stille niemals ende,
    der Abschied niemehr feststände.
    Für immer,
    ohne den blassesten Schimmer
    wohin.

    Der Weg ist das Ziel,
    doch hier in Kiel
    war’n wir nur wir.
    Zu zweit im Schweigen versunken,
    nichts erlogen und erstunken.

    Nur die Träume, die wir hatten
    betten mich nächtlich in endlose Schatten.
    Die Aussicht, dass Träume nur Träume bleiben
    und niemals den Weg zur Realität beschreiben.

  • „Spaß“

    Du sitzt dort und zitierst Kant und Winnie Pooh, dabei hast du keine Ahnung, was dir die beiden überhaupt sagen wollen, denn man muss leben, um Ratschläge für das Leben zu verstehen.
    Ja, es ist wirklich wahr, dass du dich in deinem Zimmer versteckst und nicht mehr heraus kommst, obwohl du immer das Gegenteil behauptest.
    Du sagst, du triffst dich mit tausend Mädchen, die ich nicht sehe, die ich nicht kenne, bemerkst du nicht, wie sehr es mich quält, das zu hören? Bleib bitte weg, weil der Schmerz mich zerstören könnte, es jetzt schon tut.
    Aber dir fällt nichts auf und rätst mir sogar, ich solle auch mal „Spaß“ haben, da du nicht weißt, nicht erkennst, mich nicht kennst. Und du wirst dich fragen, warum ich mich nicht mehr melde, dich nicht mehr treffe, du mich vermisst.
    Es ist zu spät, ich bin schon längst weg, bevor du überhaupt realisieren konntest, was du wirklich fühlst, für mich, für uns.
    Das was wir hatten wird fort sein und endlich wirst du wissen, erkennen, wie ich mich fühle, unabhängig von Freundschaft und deinem „Spaß“. Ich werde dich nicht mehr zum atmen brauchen, nicht mehr wünschen, dass sich etwas ändert, weil ich dann alles schon verändert haben werde.

  • Winterstimmung

    Winterstimmung

    Im Winter ist alles schwerelos,
    wie ein endloser Film immer wieder
    kehrend, bald bin ich ihn los,
    Bald schlägt der Frühling ihn nieder.

    Im Winter ist alles so kalt,
    so klar, so rein, so roh.
    Hinüber ist er schon bald,
    drum bin ich des Lebens nun froh.

    Im Winter ist alles ganz still,
    doch hat jeder etwas zu sagen.
    Die Vögel singen recht schrill
    an kühlen Wintertagen.

    Doch im Winter gibt es Kakao
    mit Sahne und Keksen serviert.
    Im Winter macht man mal blau,
    nicht immer alles nur friert.

    So kann ich auch meckern und schimpfen:
    An ihm ist nicht alles nur schlecht,
    nicht alles zum Nase rümpfen.
    Ich mag ihn, da geb‘ ich dir Recht.

  • Gedankenparadoxon

    Gedankenparadoxon

    „Der Weg ist das Ziel.“
    „Das sagt meine Mutter auch immer.“, sage ich.
    „Na, da hat sie aber auch Recht. Deine Mutter ist eine intelligente Frau.“
    Ich war damals acht, als mein Sportlehrer mich mit diesen Worten zwang, einen Handstand zu machen, der mich mit gebrochener Hand direkt ins Krankenhaus beförderte. Der Weg ist das Ziel. Meine Mutter sagt das nun nicht mehr. Sie ist tot und ich stehe in einem leeren Flur des Krankenhauses und denke über die Bedeutung dieses Satzes nach.
    Wenn der Weg das Ziel ist, was ist dann der Weg zum Weg?
    Mal angenommen der Tod wäre das Ziel des Lebens, ist dann der Weg zum Tod das Leben selbst oder erst der Sterbeprozess? Und ist dann nicht das Leben wieder das Ziel? Aber wovon das Ziel? Ich glaube nicht an Gott. Ich glaube, dass Gott die Universalantwort für alles ist, was wir uns nicht erklären können. Die Antwort auf all meine Fragen, wäre wohl Wenn Gott es so will.
    Aber was will Gott? Will Gott, dass mein Kopf in einem riesigen Paradoxon aus nicht enden wollenden Fragen festhängt? Will er, dass die gutherzigste Frau der Welt sterben musste? Will er überhaupt etwas? Wenn ich Gott wäre, würde ich erstmal nichts wollen, als allmächtig zu sein, um meine Unendlichkeit zu genießen.
    Aber was wäre, wenn das Leben das Ziel des Lebens wäre? Nach dieser Theorie, wäre ich selbst das Ziel von mir. Aber was soll das für ein Ziel sein?
    Ist das Ziel der Trauer um meine Mutter nicht der Abschluss der Trauer? Sonst wäre die Trauer das Ziel der Trauer und ich wäre dann …
    „Herr Meyer? Mein Beileid. Ihre Familie wartet.“
    „Ich komme schon.“, sage ich.
    „Der Weg ist das Ziel, Herr Meyer. Es wird einfacher werden.“

  • Realität der Wirklichkeit

    Realität der Wirklichkeit

    Sie lebt jetzt in Berlin. Mit ihrem Freund. In einem schönen Stadthaus.

    Er wohnt in der alten schäbigen Wohnung, die einst seinem Vater gehörte. Wie schon immer. In der selben kleinen Vorstadt. Allein.

    Sie ist glücklich. Ihr Freund macht ihr einen Antrag. Sie sagt ja. Wie einst zu ihm. Sie ist nun glücklicher.

    Er ertränkt seinen Schmerz in Alkohol und Arbeit. Er hat den Glauben an das Glück schon längst verloren.

    Sie ist verheiratet, arbeitet in einer erfolgreichen Firma. Sie haben zwei kleine Kinder, die von einer Nany aufgezogen werden.

    Er wirkt immer älter. Er sieht sie auf der Straße. Sie erkennt ihn nicht, wirkt gestresst. Es macht ihn traurig.

    Ihre Kinder beginnen die Nany „Mama“ zu nennen. Sie feuert die Nany. Es bricht den Kindern das Herz.

    Er renoviert seine Wohnung, verbietet sich sämtliche Drogen. Kommt aus sich heraus. Er hat jetzt eine Schildkröte. Er nennt sie Kassiopeia.

    Ihre Ehe geht bergab. Die Kinder werden älter. Sie wohnt allein, da die Kinder studieren.

    Er trifft eine Frau und vergisst „sie“. Er zieht mit der Frau zusammen. Kassiopeia ist sein ständiger Begleiter. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlt er so etwas wie Glück.

    Sie wird immer älter. Ihr Ex hat eine Neue. Die ist zwanzig Jahre jünger als sie. Sie wird Oma, kommt kaum noch aus dem Haus.

    Er heiratet. Seine einzig wahre Liebe. In fortgeschrittenem Alter und zehn Jahren Beziehung. Er platzt vor Glück.

    Sie sieht ihn im Park. Er erkennt sie. Sie ist verbissen. Er gelassen. Sie unterhalten sich kurz. Er hat keine Kinder. Sie hat Krebs und wird sterben. Das sagt sie aber nicht. Sie lernt seine Frau kennen . Er ist glücklich. Sie nicht. Und sie fragt sich was gewesen wäre, hätte sie ihn nicht damals mit seinem besten Freund betrogen. Doch er bedankt sich.

    Es bricht ihr das Herz.

  • Ein kleines Liebesgeständnis

    Ein kleines Liebesgeständnis

    Ich habe einen Platz gefunden, wo ich mein Herz lassen kann.

    Bumm-Bumm. Bumm-Bumm.

    Hörst du das? Das ist mein Herz in deinen Händen. Entzweigebrochen gab ich es dir, heil hälst du es nun.

    Bumm-Bumm. Bumm-Bumm.

    Siehst du das? Das ist mein Herz mit allen Fassetten, die ich dir schenkte, mit jeder Erinnerung, die ich je in meinem Herzen bewahren wollte.

    Bumm-Bumm. Bumm-Bumm.

    Fühlst du das? Das ist mein Herz, das du in Samt gewickelt hast und mit Stacheldraht schützt, weil du weißt, dass kein Mann es jemals verdient hätte.

    Bumm-Bumm. Bumm-Bumm.

    Ich sehe, spüre, höre mein Herz in deinen Händen und weiß, dass es niemals auch nur einen Moment mit dir bezahlbar machen könnte.

    Bumm-Bumm. Bumm-Bumm.

    Das ist mein Herz, das ganz und gar dir gehört.

  • Wieder da!

    Wieder da!

    Jap. Auch ich habe es geschafft mal wieder zu uploaden. Vielleicht liegt es an meiner Faulheit oder an den unmenschlich vielen Arbeiten, die ich geschrieben habe, dass diese Seite erstmal geschwiegen hat. Wahrscheinlich sogar beidem.

    Also… ich hoffe ihr/du habt mich vermisst, denn ich habe es vermisst zu schreiben. Und in meiner Abwesenheit habe ich so einiges gelernt. Zum einen habe ich gelernt, dass Auszeiten nicht immer etwas schlechtes sind und zum anderen habe ich gelernt, dass Jungs und ich uns in letzter Zeit nicht so gut verstanden haben, weswegen ich versuche erstmal Abstand zu nehmen. Aber wie gesagt, Auszeiten bedeuten nicht immer das Aus. Außerdem habe ich meine Leidenschaft für die Magie und Gilmore Girls wiedergefunden. Fragt mich nicht wie das beides miteinander zusammenhängt, denn ehrlich gesagt weiß ich es selbst nicht so recht.

    Und meine Vorsätze für 2018? Ich habe keine. Ich meine, was bringt es schon, sich etwas vorzunehmen, ohne es im Endeffekt einhalten zu können. Ohne Schokolade bin ich vollkommen nutzlos, den Winterspeck trainiere ich mir ab und ein Problem mit elektronischen Geräten habe ich nicht. Wieso sich also stressen lassen. Ich nehme mir einfach vor, mir selbst treu zu bleiben, selbst wenn der Winterspeck bleibt, Schokolade ungenießbar wird – so wie Nutella – und man nur noch vor seinem Handy sitzt.

    Frohes Fest an die ganze Welt. Fühlt euch geknuddelt und geliebt.

  • Antiglück

    Es ist ein Rausch, scheint unmöglich nicht fröhlich zu sein. Die Musik pulsiert durch meinen Körper und jeder Tanzschritt fühlt sich an, als hätte er viel zu lange darauf gewartet getanzt zu werden. Mein Grinsen verblasst nicht einmal, während ich daran denke, wie mein Vater mir verkündete, dass wir umziehen. Soll ich doch verschwinden, mich hält nichts mehr an diesem verfluchten Ort. Ich mache im Takt des Beats weitere meiner Bewegungen und fange dabei vor Glück an zu lachen, zu weinen, Emotionen überschwemmen mich. Das ist meine Chance jemand neues zu sein, jemand mit Freunden, mit einen Lächeln.

    Nach einer gefühlten Ewigkeit lasse ich mich aufs Bett fallen, erleichtert und erschöpft. Mit einer Hand den Umzugskarton zu mir ziehend, mit der anderen  nach einem meiner vielen Bücher greifend, lache ich erneut laut los. Ich lege das in den Karton und besiegele so meine mir bevorstehende Zukunft, besser und unbeschwerter als alles was war.

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